![]() |
Auch wenn die heutige Propsteikirche St. Clemens erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts errichtet wurde, kann sie auf eine lange Geschichte zurückblicken: Bis 1809 befand sich an dieser Stelle die Zisterzienserinnenabtei „Maria ad rivulum“. Ihr Konvent war 1240 auf dem Gut Defth (Kirchhellen) von Kloster Duissern aus gegründet worden und um 1248 nach Sterkrade umgesiedelt. 1255 wurde dem Konvent das Patronatsrecht der Kirche sowie eine „Mühlstätte“ nebst Fischteich vermacht. Am 15. Juli 1809 wurde die Abtei im Rahmen der Säkularisierung aufgehoben. Zu dieser Zeit gehörten dem Konvent neben der Äbtissin noch fünf weitere Stiftsdamen an.
Bereits vor 1248 dürfte der erste Kirchbau im romanischen Stil mit einem Westturm errichtet worden sein, der 1872 durch einen dreischiffigen neoromanischen Bau ersetzt wurde. Dieser wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und 1952/53 durch den heutigen Bau ersetzt, der einer römischen Basilika nachempfunden ist. 1987/88 wurde der frei stehende Glockenturm errichtet, der auch die 1495 und 1553 gegossenen Marienglocken beherbergt. Das Altarmosaik der heutigen Kirche, die Auferstehung und Himmelfahrt Christi, wurde 1957 von Ludwig Baur (Telgte) geschaffen
In einer Säule der Clemenskirche eingelassen hat das Gnadenbild der Mutter vom Guten Rat seinen heutigen Platz.
Es zeigt Maria als jugendliche Frau, die den Blick des Betrachters auf ihren Sohn lenkt. Der Ursprung der Verehrung dieses Bildes geht auf das Jahr 1738 zurück: In der Nacht zum 26. August soll das eigentlich an der Wand befestigte Marienbild aufrecht im Zimmer des Türschließers der Abtei gestanden haben. Dieses Wunder wiederholte sich in der darauffolgenden Nacht. Seit der Übertragung des Bildes in die Kirche wurden weitere Wunder und Heilungen überliefert: Menschen in Krankheit und Not haben Trost und Hilfe erfahren.
Noch heute pilgern Gläubige zum Gnadenbild und verehren in ihm Maria, die Mutter vom Guten Rat, die jedem aufträgt: „Was ER euch sagt, das tut!“ (Johannesevangelium 2,5b). Denn Jesus ist die Quelle des guten Rates.
Das Sterkrader Marienbild ist eine Nachbildung des Gnadenbildes „Mariahilf ob Passau“. Dieses wiederum ist eine Kopie des um 1537 von Lukas Cranach d. Ä. angefertigten Marienbildes, das noch heute im Innsbrucker Dom verehrt wird.