Im März 1919 wurde Pfarrer Holz als sein Nachfolger Herr Pastor Beurschgens ernannt, Schon gleich zum Beginn seiner Amtszeit erwarb die Pfarre bedeutende Grundstücke an der Oskar und Mathildestraße; wiederum durch ein Schenkung der Geschwister Georg und Magdalene Flesch.
Der Pfarrer hatte sich die Aufgabe gestellt gestellt, die im Krieg fas völlig zum Erliegen gekommene Vereinsarbeit neu zu beleben. Auf dem neu erworbenen Grundstück an der Mathildestraße wurde der Bau eines Vereinshauses geplant, der mit seiner Grundsteinlegung am 21.Mai 1922 Gestalt annahm.
Unter Anwesenheit vieler geladener Gäste war der 8-jährige Peter dazu ausersehen worden, diese Handlung vorzunehmen. Während er lauthals Schiller's "Glocke" zitierte, "Fest gemauert in der Erden, steht eine Form, aus Lehm gebrannt", schwang er den Hammer so tüchtig auf den Grundstein, daß dieser zerbarst und schnellstens ein anderer Stein eingemauert wurde; diesmal mit weniger Kraftanstrengung.
Handwerker stellten sich freiwillig zur Verfügung. Die Baukosten wurden hierdurch und durch wiederholte Kollekten aufgebracht - und so konnte schon am 26.11.1922 die Feier der kirchlichen Einweihung begangen werden.
Doch nach kurzer Freude über das fertiggestellte Haus wurde dieses von der belgischen Besatzung am 1. Januar 1923 belegt. Dank der geschickten Verhandlung des Pfarrers mit den zuständigen Stellen wurde das Haus aber schon nach 2 Monaten wieder der Pfarre zur Verfügung gestellt.
Schon sehr bald stellte sich heraus, daß das Haus zu klein war. Zu einem Preis von 2 Millionen, - die Inflation lehrte den Umgang mit solchen Zahlen, - die der Gemeinde durch eine Sammlung zur Verfügung standen, wurde das Vereinshaus angebaut.
Die Inflation brachte wieder neue Sorgen für die Familien. Die Preise stiegen stündlich, so daß das verdiente Geld schon nach einem Tag ziemlich wertlos war.
Wieder waren es die Frauen, die überall Quellen für Lebensmittel suchten. Sie fuhren an den Niederrhein, um wer weiß was alles gegen Lebensmittel einzutauschen. Auf die Unterröcke nähten sie große Taschen und Säume und verstauten darin Mehl, Zucker, Reis usw., um die unter so schwierigen Umständen erworbenen Güter vor dem Zugriff der Besatzungssoldaten zu schützen.
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