Der erste Weltkrieg

1914 veranstaltete die Gemeinde ihre erste Fronleichnamsprozession, deren Genehmigung seitens der Regierung erst nach hartnäckigen Verhandlungen mit der protestantischen Stadtverwaltung erteilt wurde.
Ein Wegeplan wurde erstellt, die Anrainer informiert und es begannen die Vorbereitungen für das kommende Ereignis. Unter großer Beteiligung der Pfarrmitglieder wurde das Fest gebührend gefeiert.

Doch der Tag ging vorüber, der Glanz erlosch und jäh brach der 1. Weltkrieg aus und mit heute unbegreiflichen Patriotismus eilten die Männer zu Fahnen, zogen in den Krieg und viele starben den viel besungenen Heldentod, Mütter, Frauen und Kinder zurücklassend.
Große Aufgaben stellten sich dem Mütterverein unter dem Vorsitz von Frau Rüter. Die Not der Frauen, die plötzlich auf sich allein gestellt waren und für die oft zahlreichen Kinder zu sorgen hatten, war schrecklich.
Während die Männer, Väter und Söhne in den Schützengräben litten und starben, oblag es den Frauen, in den Fabriken Kriegsmaterial herzustellen, mit dem den Vätern und Söhnen anderer Frauen Tod und Verderben zugefügt wurde.
Es kam also zu der leiblichen Sorge noch die nicht minder schwere seelische Belastung, die die Frauen zu tragen hatten.
Da war es schon gut, zu wissen, daß es eine Gemeinschaft von Frauen gab, in der sie sich belastet durch gleich Kummer und gleich Sorgen, angenommen fühlen konnten. Sie leisteten, wo immer es nötig war, tätige Hilfe und trugen im wahrsten Sinne des Wortes einer des anderen Last.

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Pfarrer Anton Holz
(5.10.1913 - 12.2.1919)

Der in der Kriegszeit amtierende Pfarrer Herr Anton Holz versuchte zu helfen, wo Hilfe nötig wat. Er zerbrach an der sich im gestellten Aufgabe, alles Elend zum Guten zu wenden, schied 1919 im Februar wegen Krankheit aus dem kirchlichen Dienst aus und starb schon im Mai des gleichen Jahres. Er war vielen Menschen ein mitleidender Wegbegleiter. 

 

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