Diese bronzene Stele ist eins der letzten Werke von Hildegard Bienen († 20. März 1990). Sie stellt die beiden Zeichen der Eucharistie dar: Brot und Wein hinter dem Altar, auf dem bei der hl. Messe JESUS in diesen beiden Gestalten zu uns Menschen kommt.
Der Weinstock breitet sich weit aus:
Ps 80,8: Du hast einen Weinstock aus Ägypten geholt und hast vertrieben die Heiden und denselben gepflanzt. Du hast vor ihm die Bahn gemacht und hast ihn lassen einwurzeln, dass er das Land erfüllt hat. Berge sind mit seinem Schatten bedeckt und mit seinen Reben die Zedern Gottes. Du hast sein Gewächs ausgebreitet bis an das Meer und seine Zweige bis an den Euphrat-Strom.
Viele Texte der Bibel weisen auf den Weinstock hin z.B. JESUS: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ Joh 15 oder Ezechiel 17:6 Und es wuchs und ward ein ausgebreiteter Weinstock und niedrigen Stammes; denn seine Reben bogen sich zu ihm, und seine Wurzeln waren unter ihm; und er war also ein Weinstock, der Reben kriegte und Zweige.
Mitten in der Weinstock-Stele ist das Tabernakel wie die runde Scheibe einer Hostie. Dort befindet sich das Brot des Lebens. Darauf sind Weizenähren dargestellt: in der Mitte aufrecht, auf beiden Seiten sich neigend. Das erinnert an den Traum des alttestamentlichen Josef, vor dem sich die Brüder neigen.
Rechts neben dem Tabernakel liegt der schlafende Josef des Neuen Testamentes (nach dem die Kirche benannt ist), der im Traum die Botschaft des Engels hört:
So hat Frau Bienen das in Bronze gegossen, was in der Eucharistie bei der hl. Messe geschieht. Wer genau hinschaut, findet untern auf der kräftigen Wurzel das Wappen der Künstlerin: die Biene.
Begraben liegt Frau Bienen, die am 17.9.1925 in Walsum geboren wurde und am 20. 3. 1990 in Marienthal verstarb, auf dem dortigen Friedhof. Auch die Tür der Friedhofskapelle ist von ihr gestaltet. Ein Besuch dort ist auch sehr zu empfehlen, denn da befinden sich viele künstlerisch wertvolle Grabmäler gestaltet von Künstlern, die in der Verfolgungszeit der Nazis und im Krieg hier im Kloster Unterschlupf fanden und sich auf diese Weise bedankten.
H.-J.Kurzenacker